Gary in Gefahr – Teil 2

… diesmal wirklich! In einem der letzten Posts haben wir noch damit rumgescherzt, jetzt ist es wirklich passiert. Der arme kleine Gary hatte darunter zu leiden und wir hatten im Endeffekt ziemliches Schwein, dass wir völlig unbeschadet aus der ganzen Sache herausgekommen sind. Aber der Reihe nach:

Wir sind an jenem Tag von einem DOC Campingplatz aufgebrochen, wo wir zwei nette deutsche Backpacker und ihre etwas laute kleine Tochter kennenlernten und mit ihnen zusammen ein kleines Camp bildeten. Sie hatten auch einen alten Nissan Vanette als Campervan und somit einen kleinen Bruder von Gary 🙂

2013-11-07 17.21.072013-11-07 17.21.152013-11-07 17.21.25

Unser Ziel war ein weiterer DOC, genannt Boulders Campground. Der sollte kostenlos sein, dafür stand aber in der Beschreibung auch, dass der Weg von der Straße zum Campingplatz selbst sehr steil sei und dass man auf dem Web dahin auch noch eine Furt durchqueren müsste. Wir wollten es aber trotzdem probieren. Zunächst sollte es also durch die Furt gehen. Heiko ist vorher noch nie durch eine eben solche gefahren, so dass er den Fehler machte und versuche gaaaaanz langsam und vorsichtig durchzukommen. Das Resultat war, dass Gary genau in der Mitte der Furt nicht mehr vorwärts kam und anfing sich mit seinen Hinterrädern einzugraben. Mit beherztem Spiel mit Vorwärts und Rückwärtsgang gelang es dann aber Gary freizubekommen und die Furt zu überstehen.

IMG_20131108_142501IMG_20131108_142505IMG_20131108_142510

Nach dem ersten Schock ging es dann weiter. Nochmal mussten zwei kleinere Bachläufe durchquert werden, dies aber ohne Probleme. Dann kamen wir zu der Zufahrt zum Campingplatz. Wir hielten erstmal oben an der Straße an und inspizierten den steilen Weg herunter. Da dieser komplett mit Beton versiegelt war wirkte er garnicht so schlimm und wir beschlossen es zu versuchen. Heiko fuhr langsam herunter und wir kamen ohne Probleme an. Dann wollten wir nach rechts auf eine Wiese einbiegen, wo wir uns dann unter einen Baum stellen wollten. Plötzlich rief Nini “Vorsicht!”, aber es war schon zu spät. Es machte einen Ruck und Gary steckte (mal wieder) fest. Egal was Heiko machte, es ging weder vorwärts noch rückwärts. Ein Blick unter das Auto offenbarte das Problem.

Die Zufahrt zu der Wiese war ursprünglich durch eine Art Zaun verstellt. Von diesem wurden wohl irgendwann die Latten entfernt, nicht jedoch die ca 30 cm hohen und gut 15 cm dicken Holzpflöcke. Genau in der Mitte unserer “Fahrbahn” war ein solcher Holzklotz und wir räuberten mit Gary genau darüber! Zwischen dem Motor und den hinteren Elementen steckte nun dieser Holzklotz und war unverrückbar in der Erde eingegraben. Eine erste Inspektion beruhigte uns wenigsten insofern, dass Motor, Getriebe und alles noch zu funktionieren schienen, nur steckten wir fest.

Zurück zur Hauptstraße hätten wir durch die Furt zu Fuß mindestens 10 bis 15 km gehen müssen. Handyempfang gab es nicht. Aber ein Schild, was ein weiteres Motorcamp in ca 2 km die Straße weiter verhieß. Bushaven Camground nannte sich das. Also beschlossen wir unser Glück zu versuchen und gingen den Weg bis zu dem Campground. Dort entpuppte sich der Besitzer John als äußerst hilfsbereit. Nachdem wir ihm das Problem erklärt hatten packte er seine Motorsäge in seinen Jeep, wir stiegen auch ein und fuhren zu Gary, der geduldig auf uns wartete (was hätte der Arme auch sonst tun können …)

John bockte Gary auf und machte sich dann mit der Motorsäge an die Arbeit. Kurze Zeit später holte er ein großes Stück des Holzpfostens unter dem Auto hervor und zog uns zur Sicherheit noch mit seinem Jeep von der Stelle weg, damit wir nicht doch noch stecken bleiben würden.

2013-11-08 16.07.242013-11-08 16.07.352013-11-08 16.07.55

Der Schock saß tatsächlich noch einigermaßen tief, so dass Johns “Gebühr” für die Hilfe uns ein Lächeln abrang. Wir sollten seinen Campingplatz Bushaven bitte bei Facebook liken und bei Tripadvisor bewerten, dann wäre alles cool. Kiwis halt … 🙂 Das Versprechen haben wir mittlerweile auch schon eingelöst. Gary stellten wir dann unter einem anderen Baum unter und richteten uns dann für die Nacht ein. Der Campingplatz selbst war nämlich richtig schön und total abgelegen. Am nächsten morgen schien uns dann die Sonne entgegen und wir machten uns wieder auf. Ohne Probleme den steilen Weg hoch, ohne Probleme durch die Furt und weiter mit dem Ziel den östlichsten Punkt Neuseelands zu erreichen …

IMG_20131109_0958302013-11-08 16.35.232013-11-08 16.35.292013-11-08 16.35.40IMG_20131109_084615IMG_20131109_095954IMG_20131109_100014

One thought on “Gary in Gefahr – Teil 2

  1. Carmen

    Was für eine spannende geschichte. Und zum glück mit happy end!
    Diese zaghafte Fahrweise von Heiko kenne ich schon von einem sehr verschneiten Heiligabend. Da haben es allerdings unsere Eltern schiebend ausgebadet! :-p

    Reply

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *