Die wilde Westküste – Part 1

So begann es also für uns, das neue Jahr. Mit Regen. Natürlich. Diese manchmal verdammte Insel ist wohl nicht ohne Grund so grün … Und wir machten uns jetzt natürlich in das Gebiet mit dem zweitmeißten Regen im ganzen Land auf, die Westküste. Dieser relativ schmale Streifen liegt exakt zwischen der Tasmanischen See und den Alpen. Die Tasmanische See bringt dabei immer wieder regnerisches Wetter und die Alpen blockieren die Wolken, so dass sie sich normalerweise komplett auf deren Westseite abregnen. Der Osten der Südinsel ist daher relativ trocken und es weht ein angenehmer Fönwind.

Aber genug der Erdkundestunde, ihr wollt ja wissen, wie wir die Westküste so heruntergekommen sind. Ausgehend von Nelson machten wir uns südwestwärts auf. Das erste Tagesziel war ein kostenloser DOC Campingplatz, der an einer alten verlassenen Bahnstation war. Dies sah zwar ziemlich cool aus – wir konnten es aber nicht wirklich genießen, weil ungelogen hunderte, wenn nicht tausende Sandflies diesen Platz bevölkerten. Trotz einigermaßen gutem Wetter verschanzten wir uns daher in Gary. Doch auch hier waren wir kaum sicher, denn – alt wie unser kleiner Van ist – Gary hat leider einige kleine Öffnungen, durch die diese verflucht kleinen Biester immer wieder geschlüpft kamen. So sah der Abend für uns in etwa so aus: 5 Minuten lesen, 10 Minuten Sandflies erledigen. Erst als die Sonne unterging und es wirklich langsam dunkel und kalt wurde ließen die Biester von uns ab.

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Der nächste Morgen war zwar sehr schön, aber die Bewohner des Campingplatzes wachten leider auch zeitig mit uns auf. Daher beschlossen wir das Frühstück zu verschieben. Der neue Plan war, bis nach Westport zu kommen. Dies ist noch eine der größeren Städe an der Westküste, weswegen wir uns dort im Burgerking eine heiße Schokolade (für 1 NZD das Stück) für jeden holen und mit diesem köstlichen Heißgetränk dann unser Frühstück genießen wollten. Doch wir haben die Städte der Westküste gnadenlos überschätzt. Kein Burgerking, kein Mc Donalds, keine der Fastfoodketten, die normalerweise von zivilisierter Besiedlung zeugen (wie auch immer man dazu stehen will) war hie zu finden. Dank des kostenlosen Internets, welches die Supermarktkette New World mittlerweilse anbietet fanden wir heraus, dass bis Queenstown nur noch ein Mc Donalds zu finden sein würde. Unsere Abhängigkeit von Fast Food Lokalen mag an dieser Stelle etwas befremdlich wirken, aber neben der spottbilligen heißen Schokolade bietet Burgerking auch kostenloses Wifi an. Und Mc Donalds, bzw. Mc Cafe tun dies auch. Somit sind diese Ketten für uns ein wichtiges Stück Verbindung zur Heimat. Das Frühstück war dann aber auch ohne Kakao lecker und danach machten wir uns auf um eine Robbenkolonie zu sehen. Mit den faul in der Sonne liegenden Dickhäutern konnte Heiko sich sofort identifizieren, außerdem konnten wir auch ein paar kleine Robbenbabies erspähen!

(Leider gab es ein Problem mit der Speicherkarte, daher haben wir keine Fotos von den Robben 🙁 )

Und dann kam das Highlight des Tages. Die Pancake Rocks bei Punakaiki. Die Wissenschaftler sind sich noch uneins, wie genau diese Felsformationen entstanden sind, die erinnern aber sehr eindeutig an Stapel von leckeren Pfannkuchen. Hat uns das eine Lust auf Pancakes gemacht, das war regelrecht gemein! Danach erkundeten wir auch noch eine Höhle, ein kleiner Geheimtipp keine 2 Gehminuten von den Pancake Rocks entfernt. Mit Taschenlampe bewaffnet stürzten wir uns ins Dunkel und wurden mit einer echt beeindruckenden Höhle belohnt.

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Dann ging es weiter bis nach Greymouth. Hier schlugen wir in einem für den Preis richtig exklusiven Holiday Park unser Lager auf. Hier gab es nämlich 50 MB kostenloses Internet und dazu konnten wir das Spa-Bad kostenlos benutzen. Nach den Torturen des Tages ließen wir uns das natürlich nicht nehmen und kochten uns dann zum Abendessen noch Reis mit einer richtig geilen Kürbis-Kokossahnesoße. So konnten wir am nächsten Tag richtig gut gestärkt aufbrechen. Bei Greymouth gibt es nämlich ein sogenanntes “Shantytown”, eine restaurierte alte Goldgräberstadt. Das klang richtig klasse, aber als wir ankamen und den Eintrittspreis sahen kippten wir fast aus den Latschen. 31,50 NZD pro Person sollte das kosten. Da schluckten wir ziemlich und strichen im Endeffekt diesen Punkt von unserer Liste. Mal zum vergleich, in Holidayparks können wir zusammen für zwischen 30 und 36 NZD schlafen. Im Schnitt verbrauchen wir pro Tag etwa 45 NZD. Heißt – für vielleicht eine Dreiviertelstunde durch ein restauriertes Dorf spazieren hätten wir 1 1/2 Tagesbudgets zahlen müssen! Also fuhren wir weiter und sahen am Straßenrand ein verheißungsvolles Schild. “Treetop Walk” nannte sich das. Wohl quasi eine Aussichtsplattform mitten im Wald. Also fuhren wir den kleinen Umweg dorthin nur um wieder enttäuscht zu werden. Hier sollte der Eintritt sogar 35 NZD pro Person kosten! Für insgesamt ca 500 Meter Plattformweg zwischen den Bäumen. Wir sind uns ja bewusst, dass der Bau solcher Sachen Geld kostet und sie auch ein gewisses Maß an Wartung benötigen. Aber diese Eintrittspreise schreckten uns Backpacker dann doch gehörig ab. Zumal wir die Hälfte des Eintrittspreises wahrscheinlich sogar bei beiden Attraktionen bezahlt hätten. Also wieder – außer Spesen nix gewesen. Noch dazu fing es an zu regnen.

Erst ganz leicht, dann wurde der Regen wirklich richtig heftig. So wie wir es über die Westküste gehört haben. Dazu wehte ein heftiger böhiger Wind aus Westen kommend. Unseren Lunchbreak machten wir daher in Gary. “Dank” des Windes konnte Heiko das Essen sogar fast trockenen Fußes aus dem Kofferraum holen. Der Wind blies so heftig, dass direkt neben und hinter Gary fast kein Regen hin kam.Nach vorne hingegen sah man keine hundert Meter weit. Wir fuhren dann im vorsichtigen Schneckentempo bis zum Doc Campingplatz am Lake Mapourika. Hier räumten wir unsere Rucksäcke und Co. um, ohne das Auto zu verlassen. Obwohl das eine Premiere war, ist es uns ziemlich gut gelungen. Der Campingplatz ist keine 20 Minuten vom Franz Joseph Gletscher entfernt, und was wir dort erlebten, könnt ihr im nächsten Blogpost lesen …

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