Eine kleine Fröstelära und Foxtrott im Eis

Nein keine Sorge hier bricht keine neue Eiszeit an und wir sind auch nicht mit einem Mammut unterwegs, aber wir haben einen Ausflug in die Welt der Gletscher unternommen.

Zuerst waren wir am Franz-Josef Gletscher, eine kleine Wanderung zu einem Aussichtspunkt auf den Gletscher. Wirklich beeindruckend, du startest deinen Weg durch den neuseeländischen Regenwald und wanderst über Geröll, kleine Bäche und vorbei an Wasserfällen um dann plötzlich vor einem Gletscher zu stehen. Wahnsinn und das alles dauert hin und zurück gerade mal 1,5 Stunden! Eine tolle Landschaft und wirklich einen Besuch wert.

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Noch schöner war es am Fox Glacier, dort haben wir uns von unserem Weihnachtsgeld als Geschenk eine geführte Tour auf den Gletscher geleistet, von dem Veranstalter sinnigerweise “Foxtrott” genannt. Außerdem warb der Veranstalter mit “100 % Kiwi-Born Guides”. Man stelle sich mal vor, in Deutschland würde ein Veranstalter mit “100 % Deutsch-Geborenen Führern” werben … Der Gedanke sorgte bei uns für ein kleines Amusement am Rande 😉 Unsere Tour jedenfalls startete um 13.30 und zuerst einmal wurden wir adäquat ausgestattet. Man bekam Wanderschuhe, dicke Wollsocken, Regenjacken und auch warme Jacken, je nachdem was man an Ausrüstung dabei hatte und was man so brauchte. Außerdem bekam jeder ein paar Crampons (eine Art Spikes zum unter die Schuhe binden). Dann gab es ein Sicherheitsbriefing und schon ging es los. Wir stiegen in einen Bus und wurden innerhalb von 15min zum Parkplatz beim Gletscher gebracht. Unterwegs gab es ein paar Fakten und Infos zum Fox Gletscher und dann waren wir auch schon da. Los ging es über Felsen, Bäche und immer weiter zum Gletscher mit kleinen Pausen zum Lernen und Fragen beantworten. So erfuhren wir warum manche Felsbrocken rot sind (das sind tatsächlich Algen) während der Rest eher grau ist. Wir lernten woher der Gletscherfluss seine milchig-graue Farbe hat und dass man an der Farbe erkennen kann ob das Wasser schmecken wird. Ist der Fluss sehr milchig-grau ist sehr viel “Felsmehl” also ganz feiner Staub, der beim fortbewegen des Gletschers entsteht enthalten und das merkt man auch beim trinken. Ist der Fluss dagegen türkisblau ist sehr wenig enthalten und das Wasser wird besser schmecken. Außerdem erfuhren wir, dass die Gletscher in Neuseeland gegen den Globalen Trend nicht nur am Abschmelzen sind, sondern sich teilweise auch ausdehnen. In den letzten 9 Jahren zum Beispiel ist der Fox Gletscher um ca 500 Meter abgeschmolzen, hat diese 500 Meter wieder zugelegt und ist dann wieder etwa 500 Meter zurückgewichen, dorthin wo er jetzt liegt. Wenn es in den kommenden Jahren wieder Winter mit viel Niederschlag gibt, wird er sich auch wieder ausdehnen.

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Und dann ging es ans Eingemachte. Wir schnürten uns die Crampons um die Schuhe und unsere richtig nette und informative Führerin nahm ihre Spitzhacke in die Hand und führte uns aufs Eis. In den Gletscher werden jeden morgen von einem Team Stufen ins Eis geschlagen. Da jeden Tag unten an der Gletscherzunge ca 20 cm Eis abschmelzen sind logischerweise die Stufen am nächsten Tag kaum noch da. Daher bessern die Guides diese Stufen immer wieder aus, wenn sie eine Gruppe über den Gletscher führen. Und diese Stufen sind auch mehr als nötig für die ca 400 Touristen, die an einem guten Tag über den Gletscher stapfen. Und dann ging es von Station zu Station. Ein kleines Loch, durch das ein kleiner Wasserstrom floss, ein durch Schmelzwasser geformtes Labyrinth und eine kleine Höhle, durch die wir durchklettern konnten warteten auf uns. Und die ganze Zeit um uns herum: Eis, Geröll, Felsen und Wasser. Dazu wehte uns natürlich ein eisiger Wind um die Nase. Über eine halbe Stunde erkundeten wir mit unserem Guide den unteren Teil des Gletschers. Am für uns höchsten Punkt gab es dann noch ein kleines Naturschauspiel zu sehen. Die seitlichen Moränen sind nur ganz lose aufgeschichtetes Geröll, welches der Gletscher hinterlassen hat. Und an einer Stelle löste sich plötzlich ein ganzes Stück des Hangs und polterte mit lautem Knall den Hang herunter aufs Eis. Wir waren natürlich weit genug entfernt, aber bekamen einen kleinen Eindruck, wie gefährlich das Gletschergebiet sein kann.

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Auf dem Weg herunter vom Gletscher konnten wir noch einen Blick auf das Gletschertor werfen. Hier fließt ein Fluss aus Schmelzwasser unten aus dem Gletscher heraus. Wie tief dieser Fluss unter den Gletscher selbst reicht weiß man nicht, da es viel zu gefährlich wäre diese große Höhle zu erkunden. Täglich brechen hier nämlich die Endstücke des Gletschertores nach unten ab. Und wir sprechen hier teilweise von Stücken, die mindestens so groß sind wie Gary! Näher als auf den Fotos darf niemand an das Gletschertor herankommen, weil wenn die großen Brocken herunterfallen kann der Fluss aufgestaut werden und mit einem Schwall plötzlich das Gebiet überschwemmen. Trotzdem konnten wir noch in eine kleine Höhle rein, die augenscheinlich einigermaßen stabil war. Der perfekte Kühlschrank war das, aber äußerst beeindruckend. Tja und dann war die Gletschertour auch leider schon zu Ende. Es ging wieder auf den Weg zurück zum Parkplatz, wo uns dann der Bus abholte und zurück zum Ausgangspunkt brachte. Hier lieferten wir brav wieder unsere Ausrüstung ab. Ziemlich müde waren wir dann plötzlich und so machten wir uns dann auf zum nächsten Campingplatz, wo wir nach einem kleinen Abendessen ziemlich schnell einschliefen und vom Gletscherwandern träumten.

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3 thoughts on “Eine kleine Fröstelära und Foxtrott im Eis

  1. Carmen

    Wenn Pancakes soooo glücklich machen, dann möchte ich auch welche.
    Und die Bilder vom Gletscher sind echt beeindruckend, einfach großartig. Ich bin froh, dass Weihnachten für euch so ergiebig war.

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